Heute haben wir es tatsächlich zum Freilichtmuseum geschafft. 😊
Nordwestlich des Saiko liegt das kleine Museumsdorf Nenba mit traditionellen strohgedeckten Häusern und Blick auf den Fuji.
In diesem Dorf beschäftigten sich die Menschen u.a. mit Forstwirtschaft, Holzkohleherstellung und Seidenraupenzucht. Man bekommt einen Einblick in die Bauweise der Häuser, in die Lebensweise, den Handel im Dorf und die lokale Geschichte. Es scheint ein sehr idyllisches, harmonisches und fortschrittliches Leben in einer wunderbaren natürlichen Umgebung gewesen zu sein. Das Dorf wurde einst auch “das schönste Dorf Japans” genannt.
Aufgrund eines Erdrutsches im September 1966, der durch eine Herbstregenfront und einen Taifun verursacht wurde und das Dorf direkt traf, wurden fast alle der 41 Häuser vollkommen zerstört. Die Umgebung war nicht mehr bewohnbar, sodass das Dorf mit seinen Bewohnern auf die westliche Seite des Saiko umgesiedelt wurde.
2006 wurde an der Stelle des ehemaligen Dorfes ein Museum mit 20 strohgedeckten Häusern (in ihrer ursprünglichen Form aus altem Bauholz rekonstruiert) erbaut. Hier finden sich Handwerksläden, Cafés, eine Touristeninformation, Souvenirshops, ein Erosions- und Sedimentekontrollmuseum, man kann Kimonos und Samurai-Rüstungen leihen und Vieles mehr.
Es gibt auch eine wechselnde Ausstellung der Exponate lokaler Künstler. Im Juni wurden Holzarbeiten (Möbel, Lesezeichen, Schreibtisch-Accessoires etc.), Schmuck (aus Papier, mit echten Blüten), selbstgenähte Taschen und Keramik ausgestellt. Wir haben uns lange mit einer Künstlerin unterhalten, die für den Verkauf an diesem Tag zuständig war (es werden zur Zeit immer mehrere Stücke unterschiedlicher Künstler gezeigt und einer von denen übernimmt abwechselnd den Verkauf). Die Gruppen der gezeigten Künstler wechselt ebenfalls regelmäßig, im Juli findet man dann wieder andere Exponate.
In einem der Häuser hängt ein “Wandteppich” aus 5.000 Origami-Helmen, der den Holzschnitt „Fine Wind, Clear Morning“ (Feiner Wind, klarer Morgen) des Ukiyo-e-Künstlers Katsushika Hokusai zeigt.
Insgesamt hatten wir eine schöne Zeit im Freilichtmuseum; etwas schade war es, dann man den Fuji aufgrund des Wetters nicht sehen konnte. 😥 Als wir wieder zurück im Hostel waren, hatten wir dann aber einen ausgesprochen schönen Ausblick 😍